Tobias Oenings ist im Dorf verwurzelt : Für immer Wissel
Kalkar-Wissel Tobias Oenings ist in seinem Heimatdorf tief verwurzelt und in mehreren Vereinen aktiv. Jüngst verzückte er das Dorf mit seiner Minionsparade aus alten Autoreifen als improvisiertem Schützenumzug. Nun wurden diese versteigert.
Tobias Oenings, 1979 im Sternzeichen Steinbock geboren, ist ein Wisseler durch und durch. Als Sohn von Hubert Oenings, ehemaliger Gastwirt der Gaststätte „Zum Schwan“, erlebte er schon in seiner Kindheit die Vielfalt der Wisseler Vereine.
Selbst trat er dem Jugendorchester bei, lernte dort, Trompete wie auch das Schlagzeug zu spielen. In seinen Jugendjahren absolvierte er etliche Auftritte im Kreis Kleve. Im Alter von 17 Jahren verließ er aber das Orchester und schloss sich der Freiwilligen Feuerwehr, Löschgruppe Wissel, an. „Ich habe mich damals für 10 Jahre verpflichtet und leistete deshalb keinen Wehrdienst“, sagt der heute 41-Jährige. Zur Zeit ist er Unterbrandmeister, absolvierte Lehrgänge zum Truppführer und ist Atemschutzgeräteträger. Zudem ist Oenings seit 1987 Mitglied der St.-Johannes-Schützenbruderschaft, war Schülerprinz, 2008 Schützenkönig, von 2010 bis 2015 Kaiser und bekam das Silberne Verdienstkreuz sowie den Hohen Bruderschaftsorden überreicht.
„Ich hatte nie Idee, das Lokal meiner Eltern zu übernehmen oder dort einzusteigen. Die anderen feiern, und ich muss arbeiten, das war nicht meine Wunschvorstellung“, erklärt Oenings. So begann er mit 16 Jahren eine Ausbildung zum Elektriker bei Elektro Wolters in Kalkar. Jetzt ist er bei der Bundeswehr auf dem Uedemer Paulsberg im Schichtdienst als Stromerzeugungsanlagenmechaniker beschäftigt.
Um der Wisseler St.-Clemensgilde beizutreten, muss man verheiratet und in Wissel wohnhaft sein. Gesagt, getan. Vor 19 Jahren traf er seine Silke, die aus Elten stammt, im damaligen Klever Szenelokal „Heck Meck“. Nun sind beide seit 16 Jahren ein Ehepaar, kauften im Dünendorf ein Haus und leben dort mit ihrem 15-jährigen Sohn Joshua. Drei Jahre lebte Oenings zwischenzeitlich in Emmerich, hielt aber immer Kontakt zu seinem Heimatort. „Ich bin sogar zu Feuerwehreinsätzen extra über den Rhein gefahren, um zu löschen und zu helfen. Ebenfalls kam ich immer zu den angesetzten Übungsabenden“, erinnert sich Oenings, der eigentlich und tatsächlich nie aus Wissel raus wollte.
Wegen der Corona-Pandemie mussten in diesem Jahr das Wisseler Schützenfest, der Umzug und die Kirmes ausfallen. Und so kam Oenings auf den glorreichen Gedanken, aus ausgemusterten Autoreifen eine Minions-Parade anstatt des Schützenumzuges zu kreieren (wir berichteten). Acht verschiedene Figuren erschuf er, stellte sie am Kirmeswochenende an die Straße und veräußerte sie danach meistbietend für die Aktion Lichtblicke bei Antenne Niederrhein. Zusätzlich stellte er eine Spendendose auf, außerdem lag ein Gästebuch für die zahlreich erschienenen Bewunderer und Besucher zur Eintragung bereit. Sogar aus Bonn und Wuppertal kamen Schaulustige angereist. Der Gesamterlös der Spende betrug am Samstag insgesamt 3753,41 Euro.
Am Sonntag fand die Übergabe der Minions an die Käufer statt. Einer steht demnächst in Kevelaer vor der Gaststätte „Goldener Schwan“. Fünf verbleiben weiterhin in Wissel, da sie für Wisseler Vereine ersteigert wurden. „Wir haben nicht gedacht, dass diese Aktion so groß werden würde. Das war schon eine witzige Geschichte. Sie war mit extrem viel Arbeit verbunden, dafür bekamen wir jedoch ein gutes Feedback. Jetzt wollen wir die Ruhe und unseren Urlaub genießen“, sagen Silke und Tobias Oenings unisono, schließen weitere Aktionen in Zukunft aber nicht aus.
July 29, 2020 at 10:15AM
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Tobias Oenings ist im Dorf Wissel verwurzelt und dort in Vereinen aktiv - RP ONLINE
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