Pages

Monday, August 17, 2020

Homeoffice als Chance fürs Landleben - Westfalen-Blatt

urangkampungdeso.blogspot.com

Ortsvorsteher Hubertus Kuhaupt hatte zunächst einen kleinen Dorfrundgang organisiert. Mit dem Blick auf die Weldaer Geschichte und die schönen Ecken des Ortes gab es unterwegs schon auf Abstand Möglichkeit zum Austausch. Neben Klaus Kaiser war auch der Abteilungsdirektor Regionale Entwicklung, Kommunalaufsicht, Wirtschaft von der Bezirksregierung Detmold, Jens Kronsbein, mit von der Partie.

Welda war Pionier

Welda gehört zu den 30 Ortschaften, die am Projekt DZD (Dorf.Zukunft.Digital) teilnehmen. Sie waren aber auch schon beim Vorgängerprojekt dabei. Daher waren sie als Gastgeber der Informationsveranstaltung ausgewählt worden. Landrat Friedhelm Spieker, Bürgermeister Michael Stickeln, der Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Michael Stolte, Kreisheimatpfleger Hans-Werner Gorzolka, VHS-Leiter Andreas Knoblauch-Flach, Projektleiterin Heidrun Wuttke und Dozent Ulrich Wille sowie Vertreter aus Welda, Germete und Wormeln fanden sich nach dem Rundgang im Dorfgemeinschaftshaus ein.

Medienecken als Grundlage

Dort befindet sich die zu den Projektmodulen gehörende Lern- und Medienecke. Sie umfasst zwei Tablets, zwei Laptops, einen Beamer, einen Drucker und eine Leinwand. Diese Geräte kamen bei der Vorstellung des VHS-Kurses zur Schulung der Digital-Lotsen durch Dozent Ulrich Wille auch gleich zum Einsatz.

In den teilnehmenden Orten, werden nun jeweils zwei Ehrenamtliche zu Digital-Lotsen ausgebildet. „Das ist neu, im Vorgängerprojekt wurden nur Digital-Experten geschult“, berichtet Heidrun Wuttke. „Wir haben unsere Erfahrungen daraus gezogen und in das DZD eingebracht. Nun können wir noch zielgerichteter agieren“, erklärte Andreas Knoblauch-Flach.

Ehrenamt wird gebraucht

Wie wichtig das Ehrenamt bei der Umsetzung von DZD ist, erklärte Kreisheimatpfleger Hans-Werner Gorzolka. Er ist Dorf-Digital-Experte. Der ländliche Raum soll in digitaler Hinsicht nicht hinter den Städten zurückstehen. Der soziale Zusammenhalt und die niedrigen Lebenshaltungskosten sind Pluspunkte. Diese sollen bei flächendeckend erfolgtem Breitbandausbau mit den digitalen Möglichkeiten verknüpft werden. Die Vernetzung der Dorfbevölkerung mit entsprechenden Dorf-Applikationen (Apps) ist das Ziel von DZD.

Digitales schwarzes Brett

Das schwarze Brett, die Kirchennachrichten und aktuelle Veranstaltungen, alles was sonst analog, also als Papier im Bekanntmachungskasten hing, wird nun in verschiedenen auf das Dorf zugeschnittenen Programmen eingespeist. Mit Handy, Laptop, Tablet oder am Personalcomputer sind die Dorfnachrichten jederzeit und überall abrufbar. Die Homepage des Ortes gehört genauso dazu wie der Dorf-Notruf. Um die Wünsche der Bürger ins Projekt einfließen lassen und andersherum alles vor Ort umsetzen zu können, werden freiwillige Mitstreiter zu Digital-Lotsen geschult.

Germete und Wormeln dabei

Auch der Luftkurort Germete und das Klosterdorf Wormeln hatten sich für eine Teilnahme beworben und sind nun dabei. Thomas Vonde und Volker Schweins aus Germete stellten ihren Ort vor. Sie sehen in Zukunft auch die Möglichkeit, Fußballspiele vom eigenen Sportplatz in die Wohnzimmer zu übertragen. „Viele Ältere Menschen könnten wieder am Ortsgeschehen teilhaben“, sieht Thomas Vonde eine der vielen Chancen.

Wormelns Ortsvorsteher Willi Menge war mit Gerd Thöne und Roberto Fiesseler als Repräsentant gekommen und hofft, dass das Projekt eine Brücke zwischen der 1000-jährigen Geschichte und der weltweiten Technik schlägt. So wünscht er sich, dass auch die Halle einmal entsprechend digitalisiert und mit dem Handy „gesteuert“ werden kann.

Reichlich Ideen

Ideen gibt es in den Ortschaften reichlich, die Schulung der Lotsen und der Ausbau der Breitbandversorgung, ohne die nicht viel läuft, steht nun an. „Wie tief man in das Thema geht und auf gewachsene Strukturen baut, habe ich jetzt gesehen. In der Stadt können wir vom Land lernen“, sagte Staatssekretär Klaus Kaiser zum Abschluss der Veranstaltung. Er lobte die Bereitschaft zur Kooperation, ohne die solche Projekte nicht machbar wären. Hier ging er darauf ein, dass sich die Dörfer unterstützen und Erfahrungen austauschen – ein Ziel von DZD. „Die Infrastruktur muss überall da sein, dass haben wir in der Corona-Pandemie gesehen, aber auch, dass mit Homeoffice eine Chance für das Landleben gegeben ist. „Dieser Besuch war ein Gewinn für mich“, schloss Klaus Kaiser.




August 17, 2020 at 04:56AM
https://ift.tt/3g7n4YG

Homeoffice als Chance fürs Landleben - Westfalen-Blatt

https://ift.tt/2YUlcgo
das Dorf

No comments:

Post a Comment