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Monday, August 10, 2020

Runder Geburtstag muss vertagt werden - Schopfheim - Badische Zeitung

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Feuerwehr Wiechs hätte in diesem Sommer gerne ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert.

. Eine Festschrift ist in Arbeit, es waren eigentlich alle Vorbereitungen abgeschlossen – doch Corona verhinderte, dass die Freiwillige Feuerwehr Wiechs wie geplant in diesem Sommer ihr 150-jähriges Bestehen feiern konnte. Man habe die Festivität auf Ende Juli 2021 verschoben, sagt Abteilungskommandant Johannes Ressel. Er erinnert daran, dass die Freiwillige Feuerwehr in Wiechs 1870 gegründet wurde und schon bald mehrmals zur Brandbekämpfung auch in Nachbargemeinden ausrückte.
Noch im Gründungsjahr wurde eine Feuerwehrspritze angeschafft. Diese befindet sich noch immer im Besitz der Wehr, wurde aufwändig restauriert, steht im Kutschenmuseum der Familie Hauri und wird bei historischen Umzügen gerne mit- und vorgeführt. 1883 wurde eine Musikabteilung angegliedert. 1895 feierte man das 25-jährige Bestehen, unter anderem mit einem großen Festzug. Aus dem Jahr 1917, also aus dem Ersten Weltkrieg ist überliefert, dass aufgrund der Absenz von vielen Wehrleuten ein Großbrand von den nur mit Wassereimern anrückenden Frauen und Kindern aus dem Dorf nicht gelöscht werden konnte. 1922 bezog die Feuerwehr das von der Gemeinde neu erstellte Spritzenhaus beim Farrenstall. Im Juli 1930 suchte ein schweres Unwetter das Dinkelbergdorf heim. Sturzbäche schossen die Straßen herunter, überschwemmten Höfe, Scheunen und Keller. Nicht nur die Wehrleute waren im Einsatz. Anwohner errichteten gegen die andringenden Wassermassen Barrikaden aus Baumstämmen und anderem Material.

In den sechs Jahren des Zweiten Weltkriegs taten so viele Männer aus dem Dorf Kriegsdienst, dass wegen der personellen Notsituation der Feuerwehr eine Hilfsfrauengruppe gegründet wurde. 1950 erhielt die Wiechser Feuerwehr einen modernen Tragkraftspritzenanhänger. In den1960er Jahren wurden weitere moderne Gerätschaften und Fahrzeuge angeschafft. 1970 feierte die Feuerwehr Wiechs ihr 100-jähriges Bestehen. In diesem Jahr wurde auch die Jugendfeuerwehr gegründet. Ab den 1960er-Jahren wurde die Feuerwehr Wiechs zur Verstärkung bei der Bekämpfung von Bränden immer wieder ins Tal, nach Schopfheim, Langenau oder Fahrnau gerufen. Mit den Kollegen aus Schopfheim und Langenau galt es 1971 den Großbrand des Ökonomieteils des Landgasthofes zur Krone zu löschen.


Im Zuge der Gemeindereform 1975 verlor nicht nur das Dorf Wiechs seine Selbstständigkeit, sondern auch die örtliche Feuerwehr. Sie ist seither Teil der Gesamtfeuerwehr Schopfheim. In all den Jahren und Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg investierten die Wehrleute viel Zeit in die Aus-und Weiterbildung, erhielten so ihre Leistungsfähigkeit und bestätigten diese mit diversen Abzeichen. 1980 konnte nach langer Zeit des Suchens und Wartens im ehemaligen Rathaus und damit in direkter Nachbarschaft zum Gerätehaus ein Mannschafts-und Unterrichtsraum bezogen werden.

In den 1980er und 1990er Jahren veränderte sich das Leistungsprofil der Wehr auch in Wiechs. Verkehrsunfälle, Hilfeleistungen unterschiedlicher Art, etwa bei Naturkatastrophen wie Unwettern wurden wichtiger, größere Brände blieben zumindest im Dorf selbst weitgehend aus. 1992 erhielt die Wehr einen neuen Mannschaftstransportwagen. 1995 wurden das 125-jährige Bestehen der Aktivwehr gemeinsam mit dem 25-jährigen der Jugendfeuerwehr begangen. 1999 erhielt die Wehr das neue LF 8/6,das immer noch Dienst tut unter der Funkbezeichnung "Florian Schopfheim 4/42".

Seit zehn Jahren ist Johannes Ressel Abteilungskommandant. Der Jubilar hat aktuell 28 aktive Mitglieder, darunter zwei Frauen. Auch unter den 19 Mitgliedern der Altersmannschaft gibt es eine Frau. Zusammen mit der Abteilung Stadt bildet die Abteilung Wiechs seit 2017 den Gefahrgutzug der Feuerwehr Schopfheim. Als Spezialeinheit innerhalb der Feuerwehren beschäftigt sich der Gefahrgutzug etwa mit Chemieunfällen und unkontrollierten Gasaustritten. Auch an dörflichen Aktivitäten beteiligen sich die Wehrleute. Weitere Aktivitäten sind die Maischenke, das Fasnachtsfeuer, Papiersammlungen, Nistkästen kontrollieren, Zeltlager für den Nachwuchs und Ausflüge für die Aktiven. Da alle Jugendwehrleute im vorigen Jahr in die Aktivtruppe wechselten, hat man im September vorigen Jahres neue Wege beschritten und eine Kindergruppe ins Leben gerufen.




August 11, 2020 at 03:06AM
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